Die Literaturarbeit ist eine zentrale Säule wissenschaftlicher Arbeiten. Sie bildet die Basis für die Entwicklung deiner Fragestellung, die Argumentation und die theoretische Fundierung deiner Arbeit. Dabei geht es nicht nur darum, möglichst viele Quellen zu finden, sondern vor allem darum, relevante und wissenschaftlich fundierte Literatur auszuwählen, kritisch zu bewerten und systematisch aufzubereiten. In diesem Beitrag zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du eine erfolgreiche Literaturarbeit erstellst – von der effizienten Recherche über die Bewertung der Quellen bis hin zur strukturierten Auswertung.
Die Wichtigkeit gründlicher Literaturarbeit
Eine gründliche Literaturarbeit zeigt, dass du dich intensiv mit deinem Thema auseinandergesetzt hast und die relevante Forschung kennst. Sie hilft dir, deine Forschungsfrage präziser zu formulieren, Forschungslücken zu identifizieren und deine eigenen Argumente auf eine solide theoretische Basis zu stellen. Außerdem ermöglicht sie es deinen Prüfer*innen, die Qualität und wissenschaftliche Fundierung deiner Arbeit einzuschätzen. Eine oberflächliche Literaturarbeit dagegen wirkt nicht nur unprofessionell, sondern führt auch dazu, dass deine Argumentation an Tiefe und Überzeugungskraft verliert.
Eine gute Literaturarbeit besteht nicht einfach aus einer Aneinanderreihung von Quellen, sondern aus einer kritischen Auseinandersetzung mit den bestehenden Forschungsergebnissen. Das bedeutet, dass du die Qualität der Quellen prüfen, widersprüchliche Ergebnisse gegenüberstellen und herausarbeiten solltest, welche Ansätze für dein Thema besonders relevant sind. Ziel ist es, den aktuellen Forschungsstand zu deinem Thema präzise zusammenzufassen und gleichzeitig die Lücke aufzuzeigen, die du mit deiner eigenen Arbeit schließen möchtest.
Die Vorbereitung: Zielgerichtete Recherche statt zielloses Suchen
Bevor du mit der eigentlichen Literaturrecherche beginnst, solltest du dir überlegen, welche Fragen du beantworten möchtest. Eine präzise formulierte Forschungsfrage ist dabei ebenso wichtig wie die Festlegung von Suchkriterien. Je genauer du weißt, was du suchst, desto effizienter kannst du recherchieren. Überlege dir daher zunächst, welche Aspekte deines Themas besonders wichtig sind und welche theoretischen Ansätze du behandeln möchtest.
Eine ziellose Suche in wissenschaftlichen Datenbanken führt oft dazu, dass du dich in der Fülle der verfügbaren Literatur verlierst. Besser ist es, mit gezielten Keywords zu arbeiten, die du aus deiner Forschungsfrage und den zentralen Begriffen deines Themas ableitest. Nutze dafür sowohl allgemeine Begriffe als auch spezifische Fachbegriffe, um die Trefferquote zu erhöhen.
Beispiel: Wenn du zum Thema „Einfluss sozialer Medien auf das Selbstbild von Jugendlichen“ recherchierst, könnten sinnvolle Keywords sein: soziale Medien, Selbstbild, Jugendliche, Instagram, Selbstdarstellung, psychologische Auswirkungen.
Um relevante Quellen zu finden, solltest du wissenschaftliche Datenbanken nutzen. Besonders geeignet sind Google Scholar, JSTOR, ScienceDirect und die Bibliotheken deiner Hochschule. Wichtig ist, dass du dabei gezielt nach Peer-Review-Artikeln suchst, da diese in der Regel wissenschaftlich fundierter sind als populärwissenschaftliche Artikel. Auch Monografien und Sammelbände können wertvolle Informationen liefern, sollten aber sorgfältig auf ihre Qualität geprüft werden.
Die Auswertung der Literatur: Struktur schaffen und Schwerpunkte setzen
Nachdem du die relevanten Quellen ausgewählt hast, geht es an die systematische Auswertung. Dabei solltest du die Quellen nicht nur lesen, sondern gezielt auf zentrale Aussagen und Argumente hin analysieren. Eine bewährte Methode ist das Erstellen eines Exzerpts. Dabei fasst du die wichtigsten Aussagen jeder Quelle prägnant zusammen und versiehst sie mit eigenen Anmerkungen. So behältst du auch bei umfangreicher Literatur den Überblick und kannst gezielt auf die zentralen Aussagen zurückgreifen.
Für die Auswertung deiner Quellen ist es hilfreich, folgende Fragen zu beantworten:
- Welche zentrale These vertritt die Quelle?
- Welche Argumente werden zur Unterstützung dieser These angeführt?
- Welche Forschungsmethoden wurden verwendet und sind diese glaubwürdig?
- Inwiefern trägt die Quelle zur Beantwortung deiner Forschungsfrage bei?
Darüber hinaus ist es sinnvoll, die Literatur nach thematischen Schwerpunkten zu sortieren. Dies kann entweder chronologisch, nach theoretischen Ansätzen oder nach methodischen Ansätzen erfolgen. Eine thematische Struktur hilft dir später, die Argumentation in deiner Arbeit schlüssig aufzubauen und die einzelnen Quellen sinnvoll miteinander zu verknüpfen.
Die Literaturübersicht: Den Forschungsstand darstellen
Eine Literaturübersicht fasst die wichtigsten Erkenntnisse deiner Literaturarbeit zusammen und zeigt, wie sich dein Thema in den bestehenden Forschungsstand einfügt. Dabei solltest du nicht einfach die gefundenen Quellen zusammenfassen, sondern gezielt auf Unterschiede und Gemeinsamkeiten eingehen. Besonders wichtig ist es, Widersprüche in der Literatur herauszuarbeiten und zu erklären, welche Erklärungsmuster die einzelnen Autor*innen anbieten.
Eine gute Literaturübersicht endet mit der Herausarbeitung der Forschungslücke, die du in deiner Arbeit schließen möchtest. Dies zeigt deinen Prüfer*innen, dass du die bestehende Forschung verstanden hast und gezielt einen Beitrag dazu leisten möchtest.
Fazit: Literaturarbeit als Basis für eine überzeugende Studienarbeit
Die Literaturarbeit ist die Basis für jede wissenschaftliche Arbeit. Sie hilft dir, deine Forschungsfrage präzise zu formulieren, die bestehenden Erkenntnisse kritisch zu hinterfragen und deine Argumentation auf eine solide theoretische Basis zu stellen. Eine gründliche Literaturrecherche erfordert Zeit und Planung, zahlt sich aber durch eine fundierte und überzeugende Argumentation aus. Nimm dir daher ausreichend Zeit für die Literaturarbeit und gehe dabei systematisch vor.
