Das Literaturverzeichnis in wissenschaftlichen Arbeiten: So machst du alles richtig

Das Literaturverzeichnis ist ein zentraler Bestandteil jeder wissenschaftlichen Arbeit. Es zeigt, auf welchen Quellen deine Argumentation basiert, ermöglicht es deinen Prüfer*innen, die Quellenangaben nachzuvollziehen, und schützt dich vor Plagiatsvorwürfen. Ein fehlerhaftes oder unvollständiges Literaturverzeichnis kann dagegen schnell zu Punktabzügen führen – selbst wenn der Rest deiner Arbeit überzeugend ist. In diesem Beitrag erfährst du, wie du dein Literaturverzeichnis richtig erstellst, welche Zitierstile es gibt und wie du typische Fehler vermeidest.

Die Bedeutung eines korrekten Literaturverzeichnisses

Das Literaturverzeichnis dient dazu, die Herkunft deiner Informationen transparent zu machen und die wissenschaftliche Qualität deiner Arbeit zu belegen. Es gibt deinen Lesenden die Möglichkeit, die von dir genutzten Quellen zu überprüfen und sich bei Interesse vertiefend mit dem Thema auseinanderzusetzen. Zudem ist das Literaturverzeichnis ein Zeichen wissenschaftlicher Redlichkeit: Es zeigt, dass du die Ideen und Arbeiten anderer Wissenschaftler*innen respektierst und korrekt wiedergibst.

Ein vollständiges und korrekt formatiertes Literaturverzeichnis erhöht zudem die Glaubwürdigkeit deiner Arbeit. Ein fehlerhaftes Literaturverzeichnis hingegen lässt deine Arbeit schnell unprofessionell wirken und kann sogar zu Plagiatsvorwürfen führen, wenn Quellenangaben fehlen oder ungenau sind. Daher solltest du bereits während der Literaturrecherche darauf achten, vollständige und präzise Quellenangaben zu erfassen und diese konsequent im Literaturverzeichnis aufzuführen.

Die grundlegenden Regeln für das Literaturverzeichnis

Ein Literaturverzeichnis folgt bestimmten Standards, die je nach Zitierstil variieren können. Dennoch gibt es einige Grundregeln, die immer gelten. Jede Quelle, die du in deiner Arbeit zitierst, muss auch im Literaturverzeichnis erscheinen – und zwar vollständig und präzise. Umgekehrt sollten keine Quellen im Literaturverzeichnis stehen, die nicht im Text zitiert wurden.

Wichtige Grundregeln für das Literaturverzeichnis:

  1. Vollständigkeit: Alle zitierten Quellen müssen aufgeführt werden.
  2. Einheitlichkeit: Ein Zitierstil pro Arbeit.
  3. Alphabetische Reihenfolge: Nach Nachnamen der Autor*innen sortieren.
  4. Korrekte Formatierung: Abhängig vom gewählten Zitierstil.

Zudem sollte das Literaturverzeichnis in einem eigenen Kapitel am Ende deiner Arbeit stehen und klar als solches gekennzeichnet sein. Es ist sinnvoll, das Literaturverzeichnis nicht manuell zu erstellen, sondern auf Literaturverwaltungsprogramme wie Citavi, Zotero oder EndNote zurückzugreifen. Diese Programme helfen dir, die Quellenangaben korrekt zu formatieren und Fehler zu vermeiden.

Die wichtigsten Zitierstile im Überblick

Je nach Studienfach und Hochschule gelten unterschiedliche Anforderungen an die Formatierung des Literaturverzeichnisses. Zu den bekanntesten Zitierstilen zählen die APA-Richtlinien, die Harvard-Zitierweise und die Deutsche Zitierweise mit Fußnoten. Jeder dieser Stile hat spezifische Regeln für die Quellenangabe.

Nähere Infos zu den einzelnen Zitierweisen findest du in unserem Zitations-Leitfaden  

APA

Die APA-Richtlinien sind vor allem in den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften weit verbreitet. Im Literaturverzeichnis werden die Quellen alphabetisch nach den Nachnamen der Autor*innen sortiert. Dabei folgt die Quellenangabe einem festen Schema:

Beispiel für ein Buch: 
Müller, T. (2020). Die Auswirkungen der Digitalisierung. Springer.

Beispiel für einen Zeitschriftenartikel:
Müller, T. (2020). Die Digitalisierung des Arbeitsmarktes.
Zeitschrift für Arbeitsmarktpolitik, 34(2), 123–145.

Besonders wichtig bei APA ist die Einheitlichkeit. Achte darauf, alle Quellen im selben Format anzugeben und die gleichen Abkürzungen zu verwenden.

Die Harvard-Zitierweise ähnelt der APA-Richtlinie, verzichtet aber auf einige Formalitäten. Auch hier werden die Quellen alphabetisch nach den Nachnamen der Autor*innen sortiert. Anders als bei APA entfällt jedoch die Angabe des Verlagsortes.

Beispiel für ein Buch:
Müller, Thomas (2020): Die Auswirkungen der Digitalisierung, 3. Aufl., Wiesbaden: Springer.

Beispiel für einen Zeitschriftenartikel:
Müller, Thomas (2020): Die Digitalisierung des Arbeitsmarktes, in: Zeitschrift für Arbeitsmarktpolitik, Jg. 34, Nr. 2, S. 123–145.

Die Harvard-Zitierweise ist vor allem in den Natur- und Wirtschaftswissenschaften verbreitet und gilt als etwas pragmatischer und weniger formal als APA.

Die Deutsche Zitierweise arbeitet mit Fußnoten im Text und einem ausführlichen Literaturverzeichnis am Ende. Jede Quelle wird bei der ersten Erwähnung vollständig in der Fußnote angegeben und im Literaturverzeichnis noch einmal aufgeführt.

Beispiel für ein Buch:
Müller, Thomas: Die Auswirkungen der Digitalisierung, Wiesbaden: Springer 2020.

Beispiel für einen Zeitschriftenartikel:
Müller, Thomas: Die Digitalisierung des Arbeitsmarktes, in: Zeitschrift für Arbeitsmarktpolitik 2 (2020), S. 123–145.

Diese Zitierweise ist vor allem in den Geisteswissenschaften verbreitet und zeichnet sich durch ihre Detailgenauigkeit aus.

Typische Fehler im Literaturverzeichnis und wie du sie vermeidest

Gerade beim Literaturverzeichnis schleichen sich schnell Fehler ein, die deine Arbeit unprofessionell wirken lassen. Einer der häufigsten Fehler ist die unvollständige Angabe von Quellen. Fehlende Seitenzahlen, unklare Angaben zu Herausgeber*innen oder Verlagsorten führen schnell zu Punktabzügen. Auch Inkonsequenzen im Zitierstil wirken unprofessionell. Wechsle daher niemals zwischen verschiedenen Zitierstilen innerhalb einer Arbeit.

Ein weiteres häufiges Problem ist die falsche Reihenfolge der Autor*innen. Bei mehreren Autor*innen sollte die Reihenfolge immer der Quelle entsprechen und nicht alphabetisch verändert werden. Zudem müssen Sammelbände und Aufsätze daraus gesondert aufgeführt werden, wobei der Herausgeber des Sammelbands und der Verfasser des Aufsatzes beide genannt werden müssen.

Um diese Fehler zu vermeiden, empfiehlt es sich, bereits während der Literaturrecherche die vollständigen Quellenangaben zu erfassen und nicht erst am Ende der Arbeit. Eine Zitier-Checkliste kann zudem helfen, typische Fehler systematisch auszuschließen.

Tools für die Erstellung des Literaturverzeichnisses

Die manuelle Erstellung eines Literaturverzeichnisses ist fehleranfällig und zeitaufwendig. Literaturverwaltungsprogramme wie Citavi, Zotero oder EndNote erleichtern diesen Prozess erheblich. Sie ermöglichen es, Quellen automatisch zu importieren, Zitate korrekt zu formatieren und das Literaturverzeichnis mit einem Klick zu erstellen.

Besonders praktisch ist die Möglichkeit, Literatur direkt aus wissenschaftlichen Datenbanken zu importieren und die Quellenangaben im gewünschten Zitierstil auszugeben. Achte jedoch darauf, die Angaben noch einmal zu überprüfen – auch Literaturverwaltungsprogramme machen gelegentlich Fehler.

Fazit: Das Literaturverzeichnis als Visitenkarte deiner Arbeit

Ein sorgfältig erstelltes Literaturverzeichnis ist mehr als nur eine Formalität – es ist die Visitenkarte deiner wissenschaftlichen Arbeit. Es zeigt, dass du die wissenschaftlichen Standards kennst und respektierst und ermöglicht es deinen Lesenden, die Herkunft deiner Informationen nachzuvollziehen. Nimm dir daher ausreichend Zeit für die Erstellung des Literaturverzeichnisses und überprüfe es gründlich. Mit den richtigen Tools und ein wenig Übung gelingt dir ein fehlerfreies Literaturverzeichnis, das deine Arbeit professionell abrundet.

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Als studierte Journalistin mit langjähriger Berufserfahrung in Zeitungsredaktionen und Werbeagenturen sowie als freie Autorin ist sie mit allen Wassern gewaschen.

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