Methoden der Literaturrecherche: Wie du die passende Strategie für deine Studienarbeit findest

Die Wahl der richtigen Methode für die Literaturrecherche entscheidet maßgeblich über den Erfolg deiner Studienarbeit. Während die systematische Literaturrecherche darauf abzielt, sämtliche relevanten Quellen zu einem Thema zu erfassen, setzt die Schneeballmethode auf Effizienz und das gezielte Auffinden verwandter Literatur. Andere Ansätze wie die Zitatanalyse oder die Bibliotheksrecherche bieten wiederum eigene Vorteile, abhängig davon, ob du aktuelle Forschung oder bewährte Theorien suchst.

In diesem Beitrag stelle ich dir die wichtigsten Methoden der Literaturrecherche vor, erläutere, wann welche Methode sinnvoll ist, und gebe dir praktische Tipps für die Anwendung. So findest du genau die Quellen, die deine Argumentation stützen und deine Forschungsfrage präzise beantworten.

Warum ist eine gründliche Literaturrecherche so wichtig?

Eine gründliche Literaturrecherche bildet die Basis jeder wissenschaftlichen Arbeit. Sie zeigt, dass du dich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt hast und die relevante Forschung kennst. Zudem ermöglicht sie dir, eine präzisere Forschungsfrage zu formulieren und Forschungslücken zu identifizieren, die du mit deiner Arbeit schließen kannst.

Ohne eine fundierte Literaturrecherche besteht die Gefahr, dass du bekannte Erkenntnisse wiederholst, an der aktuellen Forschung vorbeischreibst oder deine Argumentation auf fragwürdigen Quellen aufbaust. Eine saubere und systematische Recherche spart dir außerdem Zeit beim Schreiben, da du gezielt auf die wichtigsten Quellen zugreifen kannst, anstatt dich durch eine unübersichtliche Menge an Literatur zu kämpfen.

Die wichtigsten Methoden der Literaturrecherche

Je nach Thema, Fachgebiet und Ziel deiner Arbeit gibt es verschiedene Methoden der Literaturrecherche, die sich ergänzen und kombinieren lassen. Die gängigsten Methoden sind:

  1. Systematische Literaturrecherche
  2. Schneeballmethode
  3. Zitatanalyse (Backward und Forward Search)
  4. Freie Internetrecherche
  5. Bibliotheksrecherche
 

Im Folgenden zeige ich dir, wann welche Methode sinnvoll ist und wie du sie effektiv nutzt.

Die systematische Literaturrecherche: Gründlichkeit und Präzision

Die systematische Literaturrecherche ist die wohl anspruchsvollste, aber auch gründlichste Methode. Sie zielt darauf ab, alle relevanten Studien zu einem bestimmten Thema zu finden und zu bewerten. Dabei gehst du nach einem klar definierten Plan vor: Zuerst legst du die Suchbegriffe und Datenbanken fest, dann suchst du gezielt nach Literatur, bewertest die gefundenen Quellen nach festgelegten Kriterien und dokumentierst die Ergebnisse transparent.

Geeignete Datenbanken:

  • Google Scholar: Für einen ersten Überblick.
  • JSTOR, ScienceDirect: Für wissenschaftliche Artikel.
  • Fachbibliotheken: Für spezifische Fachliteratur.
 

Beispiel für eine systematische Suche: Thema: Die Wirkung von Homeoffice auf die Arbeitszufriedenheit
Suchbegriffe: „Homeoffice“, „Arbeitszufriedenheit“, „Remote Work“
Datenbanken: Google Scholar, JSTOR, ResearchGate
Suchfilter: Zeitraum 2018–2023, Peer-Review-Artikel

Tipp: Erstelle eine Dokumentation der Suche mit Suchbegriffen, Datenbanken und Anzahl der Treffer. So bleibt deine Recherche nachvollziehbar und du vermeidest Dopplungen.

Die Schneeballmethode: Von einer Quelle zur nächsten

Die Schneeballmethode ist eine effiziente Ergänzung zur systematischen Recherche. Hier gehst du von einer besonders relevanten Quelle aus und schaust dir an, welche Literatur diese Quelle zitiert. Anschließend prüfst du, welche dieser Quellen ebenfalls nützlich sind, und folgst wiederum deren Literaturverweisen.

Beispiel für die Schneeballmethode: Du findest einen relevanten Artikel zum Thema „Die Auswirkungen flexibler Arbeitszeiten“. In der Literaturliste dieses Artikels entdeckst du weitere interessante Studien und arbeitest dich von Quelle zu Quelle vor.

Vorteile:

  • Hohe Trefferquote bei relevanten Quellen
  • Ideal, um sich schnell einen Überblick über die Forschung zu verschaffen
 

Nachteile:

  • Gefahr, nur einseitige oder ältere Literatur zu finden, wenn der Startartikel nicht aktuell ist.

Zitatanalyse: Backward und Forward Search

Die Zitatanalyse besteht aus zwei Schritten: der Backward Search und der Forward Search. Bei der Backward Search schaust du dir die Quellen an, die eine gefundene Studie zitiert. Bei der Forward Search prüfst du, welche neueren Artikel die gefundene Studie zitieren.

Beispiel für die Zitatanalyse: Du findest eine Studie von 2018 zur „Arbeitsmotivation im Homeoffice“. Mit der Backward Search überprüfst du die Quellen dieser Studie, mit der Forward Search schaust du, wer die Studie nach 2018 zitiert hat.

Vorteile:

  • Überblick über die Entwicklung der Forschung
  • Vermeidung veralteter oder isolierter Quellen
 

Nachteile:

  • Zeitaufwendig, wenn die Studie viele Zitate enthält.

Die freie Internetrecherche: Chancen und Risiken

 Die freie Internetrecherche eignet sich, um einen ersten Überblick über dein Thema zu bekommen. Dabei solltest du jedoch besonders kritisch prüfen, welche Quellen vertrauenswürdig sind. Wikipedia kann hilfreich sein, um sich schnell in ein Thema einzulesen, ist aber keine zitierfähige Quelle.
 

Geeignete Quellen:

  • Google Scholar: Für wissenschaftliche Artikel.
  • ResearchGate: Für aktuelle Studien.
  • Fachportale: Für spezifische Informationen.
 

Vorsicht vor:

  • Blogs: Oft unsystematisch und nicht wissenschaftlich belegt.
  • Populärwissenschaftlichen Artikeln: Häufig stark vereinfacht.

Bibliotheksrecherche: Klassiker und Monografien finden

Die klassische Bibliotheksrecherche ist vor allem dann sinnvoll, wenn du Monografien, Sammelbände oder historische Quellen suchst, die online oft nicht zugänglich sind. Besonders hilfreich sind dabei OPAC-Systeme (Online Public Access Catalog) und der Zugriff auf lizenzierte Datenbanken über die Bibliothek deiner Hochschule.

Tipps für die Bibliotheksrecherche:

  • Vor Ort: Nutze die Beratung durch Fachbibliothekar*innen.
  • Online: Greife auf digitale Bibliotheken wie die Deutsche Nationalbibliothek zu.

Typische Fehler bei der Literaturrecherche und wie du sie vermeidest

Fehler Beschreibung Lösung
Unklare oder zu breite Suchbegriffe Wenn die Suchbegriffe zu allgemein sind, erhältst du eine Flut an irrelevanten Treffern. Erstelle eine Keyword-Liste mit spezifischen Begriffen und Synonymen, die genau zu deiner Forschungsfrage passen.
Unkritische Übernahme von Quellen Gerade im Internet besteht die Gefahr, dass du auf unsaubere oder einseitige Studien stößt. Prüfe jede Quelle auf wissenschaftliche Fundierung, Aktualität und Herkunft. Besonders wichtig ist der Peer-Review-Status bei Artikeln.
Keine Dokumentation der Recherche Ohne Dokumentation verlierst du schnell den Überblick und läufst Gefahr, Quellen doppelt zu erfassen oder zu vergessen. Erstelle eine Suchmatrix mit Suchbegriffen, Datenbanken und Ergebnissen. Das erleichtert auch die Erstellung des Literaturverzeichnisses.

Fazit: Erfolgreiche Literaturrecherche als Grundlage jeder Studienarbeit

Eine gründliche Literaturrecherche ist unverzichtbar für jede wissenschaftliche Arbeit. Mit den richtigen Methoden und einer systematischen Vorgehensweise findest du nicht nur die wichtigsten Quellen zu deinem Thema, sondern kannst auch Forschungslücken aufdecken und deine Argumentation präzise aufbauen. Achte darauf, verschiedene Methoden zu kombinieren, um sowohl die Breite als auch die Tiefe deiner Recherche zu gewährleisten. So sorgst du dafür, dass deine Arbeit nicht nur gut belegt, sondern auch wissenschaftlich überzeugend ist.

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Als studierte Journalistin mit langjähriger Berufserfahrung in Zeitungsredaktionen und Werbeagenturen sowie als freie Autorin ist sie mit allen Wassern gewaschen.

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